Die beiden bisher verlustpunktfreien Mannschaften der HSG Ebersbach/Bünzwangen und der SG Ober-/Unterhausen trennten sich in einem von der ersten bis zur letzten Sekunde intensiv geführten Handballspiel 31:31 unentschieden. Wie das Ergebnis aus Sicht der beiden Mannschaften zu beurteilen ist, sagen die letzten beiden Spielminuten der Begegnung aus. Auszeit der HSG bei 58.01 Spielzeit beim Stande von 28:31. Endstand 31:31. Die Gäste sprechen von einem verlorenen Punkt, die Gastgeber jubeln über einen gewonnenen Punkt. Die Zuschauer bekamen alles zu sehen, was den Handball so schön und attraktiv macht. In der Halle gab es nur zufriedene Gesichter zu sehen. Auch die Mannschaft und der Trainer von Ober-/Unterhausen waren trotz des Punkteverlustes begeistert von der Raichberghalle, dem Spiel und der stimmungsvollen Kulisse. So schön kann Handball sein. Es war eine ganz starke Mannschaftsleistung, die die HSG an den Tag legte.
Schon in den ersten 10 Minuten zeigten beide Mannschaften, was das Merkmal des Spiels sein sollte – Tempo. Dabei machte die HSG jedoch eine Vielzahl von technischen Fehlern und vergab zu viele Torchancen. Die Gäste führten dann mit 4:2. Diesem Rückstand von zwei Toren mussten die Gastgeber bis zur 24. Minute beim 11:13 hinterherrennen. Typisch für den Schlagabtausch der beiden Landesligisten war die 18. Spielminute. Innerhalb von 28 Sekunden fielen hier vier Tore, zwei für die HSG und zwei für die SG. Das Parkett brannte und viele hatten Probleme dem Geschehen zu folgen. Ab der 24. Minute hielt dann Torhüter Pascal Demark alles, was auf seinen Kasten kam. Davon profitierten seine Vorderleute mit einem 4:0 Lauf und die HSG konnte erstmals in Führung gehen. Marc Karpischek, Florian Seidel, Moritz Schwind vom Punkt und Timo Wieland zeigten das Spektrum an Torabschlüssen mit Variantenreichtum von der Außenposition, Gegenstößen und individueller Klasse. Somit konnten die Einheimischen mit einer 15:13 Führung in die Kabine gehen.
Die Gäste wollten aber zeigen, dass sie das Spiel gewinnen möchten und kamen entsprechend aus der Halbzeitpause. Bis zum 16:16 Zwischenstand waren die beiden überragenden Gästespieler Felix Schwille und Florian Grauer erfolgreich, die der HSG-Abwehr über das ganze Spiel große Probleme bereiteten. Als es in der 34. Minute durch einen Wurf von Torhüter Pascal Demark über das ganze Feld in das leere Gästetor 18:17 stand, führten zwei Zeitstrafen gegen die HSG zu einem 0:4 Lauf und somit zum 18:21 Rückstand. Eine Auszeit von Trainer Thomas Burger brachte seine Mannschaft wieder in die Spur. Louis Taxis stellte mit dem 20:21 (40.) den Anschluss wieder her. In den nächsten 10 Minuten wechselten sich beide Mannschaften im Tore-Werfen ab, da beide Abwehrreihen nicht den Zugriff bekamen. Die Gäste konnten dadurch die Führung von zwei Toren bis zur 52. Minute beim 26:28 halten. Die HSG musste dann sogar den Rückstand von drei Toren hinnehmen, da die beiden schon erwähnten Gästespieler (am Ende zusammen 18 Tore) weiter trafen. Der in der 53. Minute eingewechselte Torhüter Mathias Spahlinger hielt seiner Mannschaft mit starken Paraden weiter im Spiel, so dass der Rückstand nicht noch höher wurde. Zwei Zeigerumdrehungen vor dem Ende nahm Trainer Thomas Burger beim 28:31 seine letzte Auszeit. Eine offene Manndeckung als letztes taktisches Mittel brachte die Gäste in Nöte. Moritz Schwind traf zweimal per Siebenmeter. In der letzten Minute hatte die SG den Ball und vertändelte diesen. Die Abwehr der HSG kam zum Ballgewinn und Sekunden vor der Schlusssirene traf Timo Wieland im Gegenstoß zum nicht mehr für möglich gehaltenen 31:31. Der Jubel in der Raichberghalle war grenzenlos. Die Halle stand Kopf. Was für eine Schlussphase. Trainer Thomas Burger lobte anschließend seine Mannschaft für einen tollen Kampf über 60 Minuten. Eine Belohnung, die nicht ganz unverdient war. Gerade wie seine Jungs immer weiter machten trotz des eigentlich aussichtslos scheinenden Rückstandes machte ihn stolz. Freude pur aber auch Stolz darüber, dass seine Mannschaft nach vier Spielen in der Landesliga immer noch ungeschlagen ist.
Es spielten: P. Demark (1), M. Spahlinger; Marvin Kälberer, M. Schmidt (1), M. Schwind (10/5), F. Seidel (2), L. Haidle, N. Kreidenweiß, T. Buchele (1), L. Taxis (1), T. Wieland (8), N. Krell (2), M. Karpischek (2), Moritz Kälberer (3).