Auch im dritten Spiel konnte die Zweite nicht gewinnen, rannte von Beginn an einem Rückstand hinterher und findet sich somit schon vor Halloween folgerichtig am Ende der Tabelle der Kreisliga A wieder.
Ehe sich die HSG auch nur eine erste gute Wurfposition erarbeiten konnte, zeigte die TG Nürtingen 2 mit ihrer Erfahrung im Rückraum schon, wie man sich Torchancen erspielt. So dauerte es keine 180 Sekunden, bis ein ernüchterndes 0:3 auf der Anzeigetafel zu sehen war. Während sich die Zweite in unsauberer Spielweise verzettelte, hatte die TGN in Steffen Meyer einen Denker und Lenker, der immer wieder seine Mitspieler in Szene setzte oder selbst gefährlich wurde. Auf dessen Passtäuschung aus der Kreuzbewegung zusammen mit Manuel Wassim konnte sich die HSG die kompletten 60 Minuten nicht einstellen. Erst in der fünften Minute gelang es Thierwald, die Torflaute der Filsbuben zu beenden. Da die Gäste das ein oder andere Mal Schwierigkeiten mit dem harzfreien Ball zeigten und weil Thierwald sich so langsam warmschoss, gelang es den Ebersbachern, den 6:7 Anschlusstreffer (15. Minute) zu erzielen. Sofort aber erhöhten die Gäste wieder ihre Konzentration und zogen auf 7:10 weg. Dass die HSG wenig im Stande war, einen Kreisliga-A-tauglichen Handball zu zeigen, offenbarten die folgenden 120 Sekunden. Der Torhüter der Gäste zeigte sich äußerst unzufrieden mit einer Entscheidung des Unparteiischen Markus Kiefer und so wurde ihm Gelegenheit gegeben, seinen Unmut auf der Strafbank zu reflektieren. Weil die TGN ebenso wie die HSG die Partie mit nur einem gelernten Torhüter bestritt, streifte sich ein Feldspieler das langärmlige Trikot über. Man mag es kaum fassen, aber dieser Teufelskerl erreichte eine Traumquote von 67% gehaltenen Bällen in zwei Minuten. Hätten TGN-Fans das Geschehen verfolgt, sie hätten „Bundesliga, Bundesliga“ skandiert. HSG-Fans bekamen davon vermutlich nichts mit, weil sie sich aufgrund der grusligen Spielweise kaum trauten, die Hände von den Augen zu nehmen. Und das gut eine Woche vor Halloween. Viel Saures und wenig Süßes. Aber es gibt nicht wenige Menschen, die zum Bespiel „Saure Pommes“ viel mehr mögen als „Haribo Goldbären“ und einzig und allein deswegen kämpfte sich die HSG in Folge wieder heran. Durch By Chan, Thierwald und Passauer rückte man den Gästen in der 26. Minute beim 11:12 dicht auf den Pelz, verpasst dann aber trotz zweier Top-Chancen, den Ausgleich zu erzielen. So ließ sich die TGN nicht zweimal bitten und zog zur Pause auf 11:14 weg.
Bisher gab es also viel Schatten aber auch etwas Licht im Spiel der HSG und im Vergleich zu den letzten beiden Partien war durchaus eine Steigerung erkennbar! Aber in der zweiten Hälfte genügte es dennoch nicht, die Gäste in Bedrängnis zu bringen. Sukzessive zogen diese Tor um Tor davon. Da gab es für die HSG dann wieder viel mehr Saures als Süßes. Ohne besondere Vorkommnisse plätscherte die Partie vor sich hin und die Gesichter der Zweiten wurden länger und länger. Bis kurz vor Schluss erhöhte die TG sogar auf 20:31, womit keiner der Filsbuben zufrieden sein konnte. So beschloss man, die Niederlage in den letzten 60 Sekunden wenigstens einstellig zu halten. Dafür sorgten dann auch Martin und – unter großem Jubel aller HSG-Anhänger – Marius „Snickers“ Schweiger mit seinem zuckersüßen ersten Tor im Handballsport überhaupt. Glückwusch!
Natürlich geht die Niederlage in Ordnung, am Ende fiel sie mit 22:31 aber definitiv vier, vielleicht fünf Tore zu hoch aus. Um in der Liga punkten zu können, muss man sich definitiv steigern!
Es spielten:
Griffith;
Passauer (2), Schweiger (1), Thierwald (10/2), Rohse, (2), By Chan (2), Martin (2), Krapf, Becher, Conrad, Moller, Reck (3).