Nach der Weihnachtspause weiß man bekanntlich nie, wie eine Mannschaft zurückkommt – und bei der HSG schon dreimal nicht. Aber eines ist sicher: Unterschätzen sollte man die Comeback-Kompetenz dieser Truppe niemals. Mit ihrem gewohnten Kampfgeist und einem Spannungsbogen, der Hitchcock alle Ehre machen würde, sicherten sich die HSG-Mädels ihren ersten Sieg in der Rückrunde und den achten in der laufenden Saison.
Die Partie begann jedoch weniger glanzvoll. Die Vaihingerinnen erwischten den besseren Start und stellten nach einem vertändelten Ball der HSG schnell auf 2:0. Erst Annika Schuster brachte mit dem ersten Treffer die HSG ins Spiel. Doch die flinken Gastgeberinnen wirbelten die HSG-Abwehr immer wieder durcheinander, sodass die ersten Tore nur über schnelles Tempospiel erzielt werden konnten. Nach acht Minuten sah sich das Trainertrio Krapf/Fischer-Roos/Fischer bereits gezwungen, zur grünen Karte zu greifen. Klare Ansage: Abwehr stabilisieren und vorne die Lücken in der Vaihinger 5:1-Formation besser nutzen. Die Ansprache zeigte Wirkung: Der Ausgleich fiel prompt, und wenige Minuten später hatten die HSG-Mädels den Rückstand in eine 6:8-Führung gedreht. Doch auch Vaihingen reagierte mit einer Auszeit und glich kurz darauf aus. Dank schöner Aktionen von Sina Babschanik, Annika Schuster und Mara Weiler sorgte schließlich Anna Karpischek mit ihrem Treffer für den 11:13-Halbzeitstand – übrigens genau derselbe wie im Hinspiel.
Die zweite Halbzeit begann furios – und wie ein Déjà-vu: Mit einem Turbo-Start erzielte die HSG fünf Tore in zweieinhalb Minuten (bei Hinspiel hat man dafür 4 Minuten gebraucht). Besonders Julia Wieland glänzte, indem sie in der Abwehr die Bälle eroberte und sich selbst sowie die flinke Leni Dannenmann mehrfach belohnte. Beim Stand von 11:17 nahmen die Vaihinger Trainer erneut eine Auszeit, doch auch das konnte die HSG nicht stoppen. Vier weitere Treffer später kam die nächste Vaihinger Besprechung.
Vielleicht fühlten sich die HSG-Mädels angesichts der nachlassenden Gegenwehr etwas zu wohl. Ein kleiner Schlendrian schlich sich ein: Pässe landeten in gegnerischen Armen, die Abwehr wurde nachlässig, und vorne vergab man unnötige Chancen. Plötzlich waren die Gastgeberinnen wieder in Schlagdistanz. Doch rechtzeitig stellte die HSG die Weichen erneut auf Sieg. Mara Weiler, Anna Karpischek, Leonie Vögl und Leni Dannenmann machten den Sack endgültig zu. Leonie Vögl setzte mit ihrem Treffer zum 23:30 zwei Minuten vor Schluss den Schlusspunkt – man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist.
Ein herzliches Dankeschön geht an die mitgereisten Fans für die lautstarke Unterstützung, es war uns wie immer ein Fest!
Es spielten: Mona Schiffner, Laura Gromer; S. Babschanik (1), J. Wieland (4), K. Niederberger (1/1), L. Vögl (4), L. Mach, A. Karpischek (3), L. Greiner, L. Wieland, L. Dannenmann (7), N. Häderle, A. Schuster (6), M. Weiler (4).